Das IT-Notfallhandbuch enthält detaillierte Anleitung, die die Schritte beschreibt, die im Falle eines Notfalls durchgeführt werden müssen. Es sollte in klare und leicht verständliche Sprache verfasst sein und sollte von allen Mitarbeitenden verstanden werden können, die im Notfall eine Rolle spielen.
Ein typischer Aufbau könnte wie folgt aussehen:
- Einführung: Eine kurze Beschreibung des Zweckes des Handbuchs und eine Erklärung der Begriffe, die verwendet werden.
- Notfallprozeduren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Durchführung von Notfallprozeduren, einschließlich Kontaktinformationen für wichtige Personen und Ressourcen.
- Kommunikationsplan: Eine Beschreibung der Kommunikationskanäle, die im Notfall verwendet werden, einschließlich telefonischer und elektronischer Kontakte.
- Wiederherstellungsplan: Eine Anleitung zur Wiederherstellung von Systemen und Daten nach einem Notfall.
- Anhang: Zusätzliche Informationen wie Checklisten, Formulare und Kontaktlisten, die im Notfall nützlich sein können.
Die Notfallprozeduren beschreiben die Vorgänge, die im Falle von Notfällen wie folgt durchgeführt werden sollten:
- Ausfall von kritischen Systemen: Schritte, die im Falle eines Ausfalls von kritischen Systemen wie E-Mail-Server, Datenbanken oder Webservern durchgeführt werden sollten, einschließlich Kontaktinformationen für technischen Support und Wiederherstellungsplan.
- Datenverlust: Schritte, die im Falle von Datenverlust durch versehentliches Löschen, Hardware-Ausfall oder Cyberangriffe durchgeführt werden sollten, einschließlich Anweisungen zur Wiederherstellung von Daten aus Backups.
- Cyberangriffe: Schritte, die im Falle eines Cyberangriffs auf das Unternehmensnetzwerk durchgeführt werden sollten, einschließlich Anweisungen zur Isolation von betroffenen Systemen, zur Überprüfung von Schadsoftware und zur Wiederherstellung von Daten.
- Naturkatastrophen: Schritte, die im Falle von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben oder Stürmen durchgeführt werden sollten, einschließlich Anweisungen zur Sicherung von Daten und zur Wiederherstellung von Systemen.
- Stromausfall: Schritte, die im Falle eines Stromausfalls durchgeführt werden sollten, einschließlich Anweisungen zur Sicherung von Daten und zur Wiederherstellung von Systemen nach Wiederherstellung der Stromversorgung.
Der Wiederherstellungsplan beschreibt im Rahmen eines IT-Notfallhandbuchs im Falle eines Notfalls Schritte, die ergriffen werden müssen, um die IT-Systeme und -Services des Unternehmens wiederherzustellen. Ein typischer Wiederherstellungsplan könnte wie folgt aufgebaut sein:
- Prioritätenfestlegung: Eine Liste der kritischen Systeme und Services, die priorisiert wiederhergestellt werden müssen, um die Geschäftstätigkeit des Unternehmens aufrechtzuerhalten.
- Wiederherstellungsprozeduren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Wiederherstellung von Systemen und Services, einschließlich Anweisungen zur Verwendung von Backups und Notfallkonfigurationen.
- Testprozeduren: Anweisungen zur Durchführung von Tests, um sicherzustellen, dass die Systeme und Services ordnungsgemäß funktionieren, nachdem sie wiederhergestellt wurden.
- Dokumentation: Anweisungen zur Dokumentation der Wiederherstellungsprozesse, einschließlich der Anzahl der betroffenen Systeme und Services, der Dauer des Ausfalls und der Erfolgsquote der Wiederherstellung.
- Kommunikation: Anweisungen zur Kommunikation mit Kunden, Mitarbeitern und anderen relevanten Parteien, um sie über den Fortschritt der Wiederherstellungsarbeiten zu informieren.
Es ist wichtig, das Handbuch regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass es immer auf dem neuesten Stand ist und alle relevanten Informationen enthält. Es sollte auch regelmäßig von allen Mitarbeitenden durchgesehen werden, um sicherzustellen, dass alle mit den Prozeduren vertraut sind.
Übrigens: Das Business Continuity Management (BCM) und das IT-Notfallhandbuch sind eng miteinander verknüpft, da beide darauf abzielen, die Auswirkungen von unvorhergesehenen Ereignissen auf den Betrieb eines Unternehmens zu minimieren.
Das BCM befasst sich mit der Identifizierung von potenziellen Bedrohungen und Risiken für das Unternehmen und dem Entwickeln von Plänen und Prozessen, um die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs auch bei deren Eintreten sicherzustellen. Dazu gehört auch die Erstellung von Notfallplänen, die detailliert beschreiben, wie das Unternehmen auf Notfälle reagieren wird.
Das BCM beeinflusst das Notfallhandbuch indem es dazu beiträgt, dass es schnell und effektiv die notwendigen Schritte zur Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs nach einem Notfall bereitstellt. Die Ergebnisse der Risikoanalyse und die Notfallpläne werden in das Notfallhandbuch übertragen, um sicherzustellen, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen eines Notfalls zu minimieren.